Digitaler Service für Geflüchtete und Unterstützer*innen

Eine Bedarfsanalyse

Im Projekt „Co-Design“ (Mitwirkungsgestaltung) werden Bedarfe von Geflüchteten und Unterstützer*innen für einen digitalen Service erhoben und analysiert. Dabei haben wir uns gemeinsam mit einem Netzwerk von Geflüchteten und Akteur*innen aus Vereinen, der Berliner Verwaltung, Sozialarbeiter*innen und engagierten Ehrenamtlichen partizipativ u.a. mit den Themen Aufenthalt, Wohnen, Bildung, Gesundheit auseinandergesetzt. Mit qualitativen Interviews, lokalen Veranstaltungen in Berlin und Umgebung sowie Beobachtungen der Berliner Hackathon/StartUp-Szene wurden umfangreiche Daten erhoben. Erste Ergebnisse zeigen, dass vernetzende, nachhaltige Angebote fehlen, die auf einer digitalen Plattform bundesweit gebündelt werden.

Für das Archiv der Jugendkulturen e. V. ist es von großer Bedeutung, Lernerfahrungen auf beiden Seiten (Geflüchtete/Unterstützer*innen) partizipativ, ethisch und verantwortungsbewusst im „Co-Design“ mitzugestalten. Das Projekt beinhaltet eine Bedarfsanalyse und einen Proof of Concept (Machbarkeitsnachweis) für die Verbesserung der Kommunikation und strategischen Vernetzung über digitale Schnittstellen.

Kontakt:
Rahman Satti, Projektleiter
Gabriele Rohmann, Leiterin Archiv der Jugendkulturen e. V.
E-Mail: archiv@jugendkulturen.de

gefördert von

Bpb

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Gastbeitrag von Dajana Davidovic (27), Consultant

"Als Consultant bin ich seit einigen Monaten für das Co-Design-Projekt tätig, da es einen äußerst wichtigen Beitrag zur Teilhabe und Einbeziehung von Geflüchteten darstellt. Die Unterstützung von Asylsuchenden ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die sozial engagierte Zivilgesellschaft, Politik und auch Wirtschaft haben bereits Enormes geleistet. Die Gestaltung von bildungspolitischen Angeboten und Politikmaßnahmen erfordert, dass diejenigen, um die es geht, in die verschiedenen Prozesse einbezogen werden. Geflüchtete finden sich oftmals in einer (unerwünschten und unverschuldeten) Situation der Abhängigkeit und Untätigkeit wieder. Anstatt als homogene Masse sollten Geflüchtete vielmehr als Menschen mit unterschiedlichen Wünschen und Bedürfnissen wahrgenommen werden. Ihre Ansichten und Perspektiven sollten in der Gestaltung von Politik einbezogen werden, um langfristige sowie wirkungsvolle Strategien zu empowerment (Selbsthilfefähigkeit) und Integration zu entwickeln. An diesem Punkt setzt das Co-Design-Projekt an. So bot, neben weiteren Veranstaltungen, der Co-Design-Workshop am 12.12.2015 einen erkenntnisreichen, spannenden und vor allem lebendigen Austausch zwischen Geflüchteten und hauptamtlich sowie ehrenamtlichen UnterstützerInnen. Neben der Benennung von bestehenden Spannungsfeldern wurden die Themen „Unterkunft“, „Rechtsstatus“, „Qualifikation und Beschäftigung“ sowie „Verbesserung sozialer Netzwerke“ von den Teilnehmenden als wichtigste Diskussionsfelder identifiziert. Um die Einbeziehung von Menschen zu gewährleisten, die nicht fließend Deutsch sprechen, wurden Sprachbarrieren beachtet und ÜbersetzerInnen für Arabisch und Farsi organisiert. Zudem stand die Transparenz der Arbeitsweise sowie ein respektvoller Umgang miteinander im Vordergrund."

Video zum Projekt

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