Macht- und rassismuskritische Perspektiven auf Strukturen der politischen Bildungsarbeit

Macht- und rassismuskritische Perspektiven auf Strukturen der politischen Bildungsarbeit

Das Archiv der Jugendkulturen

Gegründet wurde das des Archivs der Jugendkulturen e.V (kurz: AdJ) 1997 als gemeinnütziger Verein. Ziel des Vereins ist die Sammlung, Erforschung und Vermittlung von Kenntnissen über jugendliche Kulturen und Lebenswelten: im Archiv- und Bibliotheksbereich mit einer Sammlungsperspektive auf Jugend-,Pop- und Subkulturen in Verknüpfungen mit gesellschaftspolitischen Diskursen und Syndromen Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, wie Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und Sexismus, in der politischen Vermittlungsarbeit mit einer Vielzahl unterschiedlicher Bildungs-und Ausstellungsprojekte zu Jugendkulturen und Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Seit mehr als 15 Jahren ist die politische Bildungsarbeit ein zentrales Betätigungsfeld des AdJ, verbunden mit dem Engagement sich für eine demokratische Zivilgesellschaft einzusetzen, die für die Akzeptanz und Wertschätzung vielfältiger Lebensweisen steht. Menschen sollen nicht nach Stereotypen oder gesellschaftlichen Normen kategorisiert werden, sondern in einer Gesellschaft leben können, in der sie nicht aufgrund ihrer Hautfarbe, Herkunft, Religionszugehörigkeit, sozialen und ökonomischen Backgrounds, sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität diskriminiert werden. Diese Haltung spiegelt sich in der methodischen und inhaltlichen Ausgestaltung der Bildungsangebote wider. Trotz dieser Wirkung nach außen, ist die Mitarbeiter*innenstruktur im AdJ, sowohl bei den festangestellten Mitarbeiter*innen als auch bei den freiberuflich tätigen Referent*innen im Bildungsbereich, immer noch überwiegend durch die Anzahl weißer, cisgeschlechtlicher, heterosexueller, bildungsbürgerlich sozialisierter Menschen geprägt. Bestimmte Personengruppen, z.B. BPoC LSBT*I*Q Menschen aus akademischen sowie nicht-akademischen Kontexten, werden noch zu selten für die Arbeit im AdJ als auch über unsere Bildungsangebote erreicht. Hier gilt es die Stellenausschreibungen, Veröffentlichungen und Ansprache in unseren Bildungsangeboten im Dialog mit unseren Verbundprojekt GLADT e.V. kritisch zu untersuchen.

GLADT e.V.

GLADT e.V. existiert seit 1999 und ist eine Selbstorganisation von Schwarzen und of Color Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans*, Inter* und Queeren Menschen in Berlin. Wir engagieren uns auf unterschiedlichen Ebenen gegen Rassismus, Sexismus, Trans- und Homofeindlichkeit, Behindertenfeindlichkeit sowie andere Formen von Diskriminierung. Ein besonderer Schwerpunkt unserer Arbeit liegt auf den Themen Mehrfachdiskriminierung und Intersektionalität, d.h. den Überschneidungen und Wechselwirkungen unterschiedlicher Diskriminierungsformen und den damit ergehenden spezifischen Erfahrungen. Das Ziel des Vereins ist die Erhaltung und Pflege eines Schutzraums für Menschen, die sowohl aufgrund ihrer Geschlechtsidentität/sexuellen Orientierung als auch aufgrund ihrer Herkunft, sozialen Herkunft, Alter, Religion, Behinderung usw. Ausschlusserfahrungen machen. Es hat sich herausgestellt, dass dieser «eigene» Ort für Menschen mit Mehrfachzugehörigkeiten für die Inanspruchnahme von Beratungs- und Begleitdiensten eine wichtige Voraussetzung darstellt. Menschen unterschiedlichen Geschlechts, unterschiedlicher sexueller Orientierung und unterschiedlicher kultureller/religiöser Herkunft identifizieren sich mit GLADT und prägen Inhalt und Auftreten der Organisation.

Zu unseren Zielgruppen gehören

  • LSBT*I*Q (Lesben, Schwule, Bi- & Trans*, Inter*, Queer) Menschen mit Migrationsgeschichte
  • Geflüchtete LSBT*I*Q People of Color und Schwarze Menschen (BPoC)
  • Menschen, die von Mehrfachdiskriminierung betroffen sind
  • Menschen, die wegen Behinderung, Alter, Religion, sozialer Herkunft etc. von Diskriminierung betroffen sind
  • Multiplikator*innen (aus Sozialarbeit, Jugend- und Erwachsenenbildung)
  • Studierendengruppen 

GLADT unterhält sowohl langfristige Projekte, wie unsere Beratungs- und Begegnungsstätte „Treffpunkt“ und unser Netzwerkprojekt „Diskriminierungsfreie Szenen“, als auch wechselnde Mikroprojekte wie „myqueer.info“. Als Bildungsprojekt hat GLADT e.V.  I PÄD- Intersektionale Pädagogik www.i-paed-berlin.de initiiert. GLADT e.V. ist Mitglied des Migrationsrats Berlin und des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Mehr Infos auf https://gladt.de

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